Die Europäische Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag eine Zinssenkung vornehmen, wobei der derzeitige Leitzins bei 4,25 % liegt. Diese Maßnahme wird als Teil einer größeren, global synchronisierten geldpolitischen Lockerung betrachtet, die darauf abzielt, das Wirtschaftswachstum zu stützen, da die Inflationsrisiken nach Meinung der Entscheidungsträger nachgelassen haben.

Die Zinssenkung der EZB wird von Marktteilnehmern als zweite Anpassung in diesem Jahr genau beobachtet, nachdem bereits im Juni eine Senkung erfolgte. Bloomberg erwartet, dass die EZB im Dezember eine weitere Senkung um 25 Basispunkte vornehmen könnte. Eine zusätzliche Zinssenkung wird auch für 2025 prognostiziert.

Diese Entwicklung steht in engem Zusammenhang mit ähnlichen Entscheidungen anderer Zentralbanken. So senkte die Bank of Canada am 4. September die Zinsen, und die US-Notenbank Federal Reserve wird voraussichtlich am 18. September folgen. Dies deutet darauf hin, dass die großen Volkswirtschaften ihre geldpolitischen Maßnahmen zunehmend aufeinander abstimmen, um das Wirtschaftswachstum zu unterstützen. Das Lohnwachstum in der Eurozone hat sich im zweiten Quartal abgeschwächt, was den geldpolitischen Entscheidungsträgern der EZB weiteren Spielraum für Zinssenkungen geben könnte. Auch die Inflationsdaten aus den USA, die am Mittwoch veröffentlicht werden, könnten der Fed die Zuversicht geben, dass sich der Inflationsdruck stabilisiert hat.

Anleger richten ihr Augenmerk auf die bevorstehenden Sitzungen und fragen sich, ob die geplanten Zinssenkungen den Beginn eines tieferen Lockerungszyklus darstellen, der nicht nur den Druck auf die großen Volkswirtschaften verringern, sondern auch zu einer Beschleunigung des Wachstums führen könnte. David Powell, leitender Ökonom bei Bloomberg, merkt jedoch an, dass die EZB aufgrund der weiterhin hohen Lohnzuwächse und der robusten Dienstleistungsinflation vorsichtig sein könnte, sich bereits jetzt auf weitere Maßnahmen festzulegen.
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Quelle: FMW/Bloomberg