Klaas Knot, Mitglied des EZB-Rats, geht davon aus, dass die Leitzinsen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 schrittweise gesenkt werden, jedoch nicht auf das extrem niedrige Niveau vor der Pandemie. Der Einlagensatz liegt derzeit bei 3,5 %, und der Rückgang der Einkaufsmanagerdaten (PMI) hat Spekulationen über eine schnellere Zinssenkung verstärkt. Die Märkte schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Senkung im Oktober auf 40 %, obwohl weitere Daten erforderlich sind, um den EZB-Rat zu überzeugen.

Der PMI-Rückgang (Purchasing Managers Index) in der Eurozone, insbesondere in Frankreich und Deutschland, hat die wirtschaftlichen Aussichten verschlechtert. Die Eurozone wird im dritten Quartal voraussichtlich um 0,2 % wachsen, während die Produktion im Block nachlässt. Dies führt zu Sorgen über die Erholung Europas, trotz sinkender Inflation und steigender Löhne. Die schwache Auslandsnachfrage, insbesondere aus China, und Probleme bei deutschen Automobilherstellern wie Volkswagen belasten zusätzlich.

Einige EZB-Entscheidungsträger warnen vor den Risiken einer zu restriktiven Zinspolitik, während andere die anhaltend hohe Inflation im Dienstleistungssektor als vorrangiges Problem sehen. Der Markt fordert aggressivere Zinssenkungen, inspiriert durch die Maßnahmen der US-Notenbank, aber es könnte weitere Beweise brauchen, um den EZB-Rat von der Notwendigkeit weiterer Senkungen zu überzeugen.

Spekulationen über eine schnellere Lockerung der Geldpolitik wurden auch durch die Zinssenkungen der US-Notenbank Fed angeheizt, obwohl die US-Wirtschaft weiter wächst. Während die PMI-Daten aus den USA leicht über den Erwartungen lagen, bleibt die US-Industrie schwach. Marktstrategen, wie Marija Veitmane von State Street, argumentieren, dass die EZB aggressivere Zinssenkungen erwägen müsse, um nicht weiter hinterherzuhinken. Auch Lauren van Biljon von Allspring Global Investments äußerte Bedenken über den Fokus der EZB auf die Dienstleistungsinflation und hält ihn für unangemessen.

Quelle: FMW/Bloomberg

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